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Zillertalbahn mit Fahrgastrekord, Dekarbonisierung hat oberste Priorität

Im Vorjahr fuhren mehr als 2,9 Millionen fahrgäste mit dr Zillertalbahn. Die Busumsätze stiegen um 49 Prozent auf rund 6,8 Millionen Euro.

Im Vorjahr haben mehr als 2,9 Millionen Fahrgäste die Zillertalbahn genutzt. Das ist fast ein Viertel mehr als im vorangegangenen Jahr und 1,2 Prozent mehr als 2019. „Diese Rekordzahl ist ein klares Zeichen dafür, dass die Zillertalbahn als öffentliches Verkehrsmittel in unserer Region fest verankert ist und bei Pendlerinnen und Pendlern ebenso geschätzt wird wie im Freizeit- und Tourismusverkehr,“ betont Abg. z. NR Franz Hörl, Aufsichtsratsvorsitzender der Zillertaler Verkehrsbetriebe anlässlich der diesjährigen Hautversammlung in Zell am Ziller.

Die Zeit drängt
Mit Blick in die Zukunft hat die rasche Dekarbonisierung der Zillertalbahn oberste Priorität. „Wir haben Handlungsbedarf: Die Zillertalbahn verbraucht heute jährlich fast 900.000 Liter Diesel und stößt mehr als 2.300 Tonnen CO2 aus. Darüber hinaus zeigen Untersuchungen ganz klar, dass die Bestandsflotte zeitnah und unaufhaltsam – nämlich 2028 – nicht mehr eingesetzt werden kann. Mit der wasserstoffbetriebenen Zillertalbahn liegt ein vielfach geprüftes und klimaschonendes Projekt vor, dass im Vergleich zu allen anderen diskutierten Varianten am schnellsten umgesetzt werden kann“, erläutert Hörl. „Wir haben schon so viel Zeit verloren, nun muss endlich eine Entscheidung fallen – für unsere engagierten Mitarbeiter, unsere Fahrgäste und das gesamte Tal.“

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Die Wasserstoffvariante könnte schon 2027 in Betrieb gehen, Akkubetrieb oder Oberleitung erst Anfang der 2030er-Jahre – inklusive langjährigem Schienenersatzverkehr für die notwendigen Bauarbeiten der Fahrleitung, für die u.a. 1.000 Masten notwendig wären. Ein weiterer Pluspunkt des Klimaschutzprojekts mit Strahlkraft weit über das Tal: Die wasserstoffbetriebene Variante ist die einzige, bei der sich die Tourismusverbände über die Erhöhung der Tourismusabgabe maßgeblich an der Finanzierung beteiligen.

Schwarze Zahlen
Beim Ergebnis konnte die Entwicklung der Vorjahre fortgesetzt werden. „Wir erwirtschafteten 2022 zum achten Mal in Folge schwarze Zahlen. Konkret lag der Jahresüberschuss bei 282.516 Euro. Dieses Ergebnis liegt rund 150.000 Euro über dem ursprünglich geplanten Ergebnis“, berichtet Wolfgang Stöhr, kaufmännischer Vorstand der Zillertaler Verkehrsbetriebe AG. Der Grund ist, dass sich die Umsätze schneller als erwartet von der Coronakrise erholt haben. Auch im Busbetrieb konnten die Zillertaler Verkehrsbetriebe zulegen und den Umsatz in diesem Bereich um rund 49 Prozent auf 6,8 Millionen Euro steigern.

Neuer Vorstand für Betrieb und Innovation
Seit Juli 2023 verstärkt Andreas Lackner das Führungsteam der Zillertaler Verkehrsbetriebe AG als Vorstand Betrieb & Innovation. „Ganz oben auf der Agenda stehen natürlich die Dekarbonisierung und Modernisierung der Zillertalbahn. Wir arbeiten alle sehr intensiv am Umstieg auf den umweltfreundlichen Wasserstoffantrieb und die Attraktivierung des Angebots – die 2,9 Millionen Fahrgäste im Vorjahr sind ein deutlicher Auftrag, unser Angebot laufend zu verbessern und den klimafreundlichen öffentlichen Verkehr im Zillertal auszubauen.“

Positiv streicht Lackner die Entwicklung des Güterverkehrs hervor. „Wir haben im ersten vollen Betriebsjahr 5.115 mit Rundholz, Schnittholz und Pellets beladene Güterwaggons vom neuen Verladeterminal in Jenbach zu Binderholz nach Fügen gefahren – das sind 22.000 LKW weniger auf der Straße.“ Konkret hat die Zillertalbahn im Vorjahr 211.761 Nettotonnen an Rundholz transportiert. Zusätzlich wurden noch 86 Schnittholz- bzw. Pelletswagen mit einem Gewicht von 7.396 Tonnen befördert.

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