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Zillertaler Verkehrsbetriebe: Nach Ausnahmejahr sind die Weichen für neue Projekte gestellt

Die Zillertaler Tourismusverbände haben sich mit ihrer Zustimmung zur Erhöhung der Ortstaxe klar für den Zillertaler Mobilitätsplan ausgesprochen, jetzt kann mit Hochdruck an dem Zukunftsprojekt weitergearbeitet werden. Das Jahr 2020 war für die Zillertaler Verkehrsbetriebe AG von der Coronapandemie geprägt. Trotz des pandemiebedingten Rückgangs der Fahrgastzahlen konnten die Zillertaler Verkehrsbetriebe schwarze Zahlen schreiben – zum sechsten Mal in Folge.
Mainusch, Stöhr, Schreiner und Hörl

V.l.: Aufsichtsratsvorsitzender-Stv. LA Bgm. Mag. Dominik Mainusch, kaufm. Vorstand Ing. DI (FH) Wolfgang Stöhr, techn. Vorstand DI Helmut Schreiner, Aufsichtsratsvorsitzender NR Franz Hörl (© ZVB/Haun)

Die neue Zillertalbahn nimmt immer konkretere Formen an. Grund ist das deutliche Signal der vier Zillertaler Tourismusverbände zur Erhöhung der Tourismusabgabe um 1,25 Euro. Damit kann am umfassenden Paket aus neuer Zillertalbahn, Gästekarte als Fahrkarte und dem ganzheitlichen Konzept aus Bus, Bahn und Straße weitergearbeitet werden. Verschiedene Faktoren führten zu einer Verschiebung des ursprünglich vorgesehenen Zeitplans, der Start soll nun zur Wintersaison 2024/2025 erfolgen – erst dann wird die erhöhte Ortstaxe schlagend. Jetzt sind Land und Bund am Zug, um die neue Zillertalbahn auf Schiene zu bringen.

„Die Mitglieder der Tourismusverbände haben erkannt, dass der Mobilitätsplan die Zukunft des Zillertals als beliebte Urlaubsregion sichert. Immer mehr Gäste setzen bei der Anreise auf öffentliche Verkehrsmittel, vor allem junge Menschen aus dem urbanen Raum haben kein eigenes Auto. Die Coronakrise und der Klimawandel beschleunigen die sich schon länger abzeichnende Wende im Tourismus, ein Umdenken findet statt – und darauf müssen wir jetzt reagieren, um nicht den Anschluss zu verlieren“, betonte Abg. z. NR Franz Hörl, Aufsichtsratsvorsitzender der Zillertaler Verkehrsbetriebe AG, bei der Bilanzpressekonferenz am Dienstag. Im Rahmen der vorausgehenden Vollversammlung wurde er einstimmig wiedergewählt, als sein Stellvertreter wurde Dominik Mainusch, Abgeordneter zum Tiroler Landtag und Bürgermeister von Fügen, bestätigt.

Der erste mit grünem Wasserstoff angetriebene Zug für die neue Zillertalbahn kann in zweieinhalb Jahren geliefert werden. „Nachdem sich das Projekt aus mehreren Gründen zeitlich nach hinten verlagert hat, wollen wir 2024/2025 unbedingt durchstarten. Um dieses Ziel zu erreichen, dürfen wir uns keine weiteren Verzögerungen leisten. Jetzt gilt es, weiter an einem Strang ziehen, die kommenden Generationen werden es uns danken“, so Franz Hörl.

Intensiv weitergearbeitet wird auch an der Modernisierung der Infrastruktur. Dazu zählen der zweigleisige Ausbau im Bereich Schlitters – Gagering, die Trassenverlegung im Bereich Camping Kaltenbach sowie die Schaffung eines Fußgängertunnels am Bahnhof Kaltenbach, die Trassenverlegung auf der Strecke Zell – Aschau samt Errichtung der neuen Haltestelle Rohrberg, die Modernisierung des Bahnhofes Zell am Ziller inkl. P&R-Anlage und die Adaptierung der Ortsdurchfahrt Zell. Im Juni 2021 wurde dafür das 9. Mittelfristige Investitionsprogramm unterzeichnet. Von 2021 bis 2025 sind mehr als 43 Millionen für Infrastrukturvorhaben im Rahmen des Zukunftsprojekts Zillertalbahn 2020+ vorgesehen.

Trotz Krise: positive Bilanz für 2020

Das Geschäftsjahr 2020 war für die Zillertaler Verkehrsbetriebe von der Coronapandemie geprägt. Um der Verantwortung als Verkehrsunternehmen gegenüber der Öffentlichkeit gerecht zu werden, wurden umfassende Maßnahmen zum Schutz der Fahrgäste und Mitarbeiter gesetzt. Damit konnte der Fahrbetrieb verlässlich aufrechterhalten werden, was auch genützt wurde: Im Vorjahr transportierte die Zillertalbahn rund 1,4 Millionen Menschen. „Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Niveau vor der Krise, der Wert entspricht in etwa der Fahrgastzahl aus dem Jahr 2001“, resümierte der kaufmännische Vorstand Wolfgang Stöhr: „Trotz der herausfordernden Umstände haben wir 2020 zum sechsten Mal in Folge schwarze Zahlen geschrieben. Im Busbetrieb setzten wir rund 5,2 Millionen Euro um.“ Maßgeblich für den Jahresüberschuss der Zillertaler Verkehrsbetriebe in Höhe von mehr als 440.900 Euro ist neben umsichtigem Wirtschaften ein positiver Einmaleffekt aus einem Liegenschaftstausch.

Initiative zur Verkehrsentlastung des Zillertals

Das Geschäftsjahr 2020 war für die Zillertaler Verkehrsbetriebe von der Coronapandemie geprägt. Um der Verantwortung als Verkehrsunternehmen gegenüber der Öffentlichkeit gerecht zu werden, wurden umfassende Maßnahmen zum Schutz der Fahrgäste und Mitarbeiter gesetzt. Damit konnte der Fahrbetrieb verlässlich aufrechterhalten werden, was auch genützt wurde: Im Vorjahr transportierte die Zillertalbahn rund 1,4 Millionen Menschen. „Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Niveau vor der Krise, der Wert entspricht in etwa der Fahrgastzahl aus dem Jahr 2001“, resümierte der kaufmännische Vorstand Wolfgang Stöhr: „Trotz der herausfordernden Umstände haben wir 2020 zum sechsten Mal in Folge schwarze Zahlen geschrieben. Im Busbetrieb setzten wir rund 5,2 Millionen Euro um.“ Maßgeblich für den Jahresüberschuss der Zillertaler Verkehrsbetriebe in Höhe von mehr als 440.900 Euro ist neben umsichtigem Wirtschaften ein positiver Einmaleffekt aus einem Liegenschaftstausch.

Neuer Kurs für die Achenseebahn

Es ist 132 Jahre her, seitdem die Achenseebahn ihren Betrieb aufgenommen hat, im Mai 2022 startet ein neues Kapitel für die Traditionsbahn: Nach einer umfangreichen Steilstreckensanierung und der Erneuerung der Gleisanlagen wird die Bahn mit ihren vier Dampflokomotiven wieder von Jenbach bis zum Seespitz fahren. Um dies zu gewährleisten, erteilte das Land Tirol der Achenseebahn Infrastruktur- und Betriebs-GmbH die eisenbahnrechtliche Konzession. Das Land ist mit insgesamt 60 Prozent, die ZVB mit 20 und die Gemeinden Eben am Achensee, Jenbach und Achenkirch ebenfalls mit 20 Prozent beteiligt. Als Geschäftsführer fungieren Helmut Schreiner und Wolfgang Stöhr. „Wir investieren rund fünf Millionen Euro in die Wiederinbetriebnahme der Achenseebahn, insgesamt sind bis 2024 zehn Millionen budgetiert. Wir sind stolz, dass wir damit einen wichtigen Bestandteil der Geschichte der Region wiederaufleben lassen können und sind überzeugt, dass wir auch wirtschaftlich profitieren werden – etwa aus Synergien beim Dampfzugmarketing, Ticketverkauf, der Auslastung der Werkstätten oder beim Materialeinkauf“, erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Hörl abschließend.

Weitere Informationen zu diesen und mehr Themen finden Sie in unserem Geschäftsbericht 2020.

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